Bildrechte: Flickr Cinema Leo Hidalgo CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Die Preise für Kinotickets, aber auch für Popcorn und Getränke steigen stetig an. Während ein Kinobesuch für viele Filmliebhaber vor einigen Jahren noch zum wöchentlichen Vergnügen gehörte, verzichten mittlerweile viele auf den Spaß, da ein Kinobesuch mit allem Drum und Dran schon mal bis zu 25 Euro kosten kann – für eine Person. Doch die Kinobetreiber profitieren nicht von den steigenden Preisen und nehmen mehr ein. Ganz im Gegenteil …

Rückgang der Besucherzahlen

Laut einer Statistik der Filmförderungsanstalt, hier als PDF abrufbar, sind die Besucherzahlen seit 2012 stetig gesunken. Während im Jahr 2012 noch rund 135 Millionen Menschen ins Kino gingen, fiel die Zahl der Kinobesucher 2013 auf 130 Millionen und 2014 sogar auf 122 Millionen ab. Damit einhergehend fiel natürlich auch der Umsatz drastisch ab und das, obwohl die Eintrittspreise jedes Jahr kontinuierlich stiegen. Zahlten 2012 Kinobesucher im Durchschnitt noch 7,65 Euro für ihr Ticket, kostete dies 2013 bereits 7,85 Euro und 2014 sogar 8,05 Euro. Obwohl die Ticketpreise immer weiter steigen, können die Umsatzeinbußen damit allein nicht ausgeglichen werden. Deshalb zahlen die Besucher mittlerweile auch bei den Snacks gehörig drauf. Wenn man die Kilopreise von Popcorn im Kino (je nach Kino zwischen 20 und 49 Euro) mit denen im Supermarkt (circa. 5,90 Euro) vergleicht, verdeutlicht sich der enorme Preisunterschied besonders. Doch oft haben die Kinobesitzer keine andere Wahl wegen der Konkurrenz, die es vor einigen Jahren noch nicht gab.

Konkurrenz aus dem Wohnzimmer

Zwar galt ein Kinobesuch vor einiger Zeit noch als Erlebnis, da man dort Filme in grandioser Qualität erleben konnte. Doch qualitativ hochwertige Heimkino-Systeme sind eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Kinobetreiber. Diese kann man sich mittlerweile auch ganz bequem online wie auf cyberport.de zum Beispiel zusammenstellen. Sowohl die Bild- als auch die Tonqualität kann sich mit der des Kinos messen. Vor ein paar Jahren dauerte es meist zwischen mehreren Monaten und einem Jahr bis ein neuer Kinofilm auch auf DVD erschien. Mittlerweile kann man viele Filme allerdings schon fast gleichzeitig mit dem Kinostart erstehen, sodass sich viele lieber für das Heimkino, statt die teure Kinokarte entscheiden. Auch Snacks wie Popcorn, Chips, Schokolade und Cola sind deutlich günstiger im Supermarkt nebenan zu kaufen, sodass es dem Filmliebhaber auch zu Hause an nichts fehlt – und das noch für weniger Geld.

Kosten, die Kinobetreiber decken müssen

Die Preise der Tickets steigen nicht aus Gier der Kinobetreiber so drastisch in die Höhe. Denn die laufenden Kosten, die diese decken müssen, steigen kontinuierlich an. So müssen sie sehr hohe Gebühren an die Filmstudios zahlen. Denn diese sind unter anderem für die Produktion der Filme, die Bezahlung der Filmstars und das Marketing zuständig. Aber auch neue Techniken, wie die Umstellung auf digitale Vorführungen, 3D-Filme oder die besonders hohe Bildauflösung HFR (High Frame Rate) treiben die Preise in die Höhe. Nicht zu vergessen sind laufende Ausgaben für Strom, Gema-Gebühren, Kinopersonal und vieles mehr. Auch diese Beträge steigen jährlich. Um auf diesen Kosten nicht sitzen zu bleiben, müssen sich die Betreiber etwas einfallen lassen. Denn eine ständige Preiserhöhung bei den Tickets ist nicht umsetzbar, wenn eine hohe Besucherzahl in die Kinos gelockt werden soll. Deshalb soll der Kinobesuch für die Filmliebhaber zum Erlebnis werden. Mit Zusatzangeboten – vor allem aus dem gastronomischen Bereich – sollen die Leute aus ihren Heimkinos in die öffentlichen Kinosäle gelockt werden. Statt Popcorn, Cola und engen Plätzen trumpfen einige Kinos mit Kellnern, die Cocktails und Sushi an den Platz bringen und ausreichend Beinfreiheit auf und hoffen, damit einstige Kinofans wieder für einen Besuch begeistern zu können.

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