Bayern und das Frankenland haben eine Menge zu bieten. Reiche Landschaften mit Wäldern, Seen, Bächen, Flüssen und natürlich den Bergen. So liegt in dem Bundesland das magisch umwitterte Schloss Neuschwanstein, sowie andere berühmte Touristenattraktionen. Neben diesen international wohlbekannten Orten sollte man jedoch nicht die Stadt Würzburg vergessen, die mit ihrem eigenen Charme und Flair mehr bietet, als man denken mag. Würzburg ist eine sehr alte und kulturreiche Stadt, die nicht umsonst als der Stolz Frankens angesehen wird und auch in Bayern und darüber hinaus bekannt ist. Die Stadt versucht sogar, den Weltrekord für die längste Varieté-Show aufzustellen. Was macht Würzburg also so reizvoll und anders im Vergleich zu anderen Städten?
Ort voller Geschichte und Tradition
Die erste schriftlich dokumentierte Erwähnung Würzburgs war im Jahre 704, wo die Stadt zum ersten Mal als „Castellum Virteburch“ beschrieben wurde. Dies hat sich als eine Art offizielles Datum etabliert, weswegen Würzburg 2004 sein 1300-jähriges Jubiläum feierte. Es gibt jedoch auch Hinweise, die auf eine noch ältere Geschichte des Ortes schließen lassen. So hatten die Kelten hier bereits 1000 v. Chr. eine Burg unterhalten, was auch mit der Lage der Stadt zutun hat. Würzburg liegt geografisch an wichtigen Knotenpunkten, hauptsächlich aufgrund des Mains und gut erreichbarer Landwege. Dieser Tatsache geschuldet, entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Ort, schon im Jahre 604 n. Chr. war die Stadt bereits der fränkische Herzogssitz. Allerdings spielte Würzburg auch eine zentrale Rolle für geistliche und wirtschaftliche Angelegenheiten, weswegen sie im Mittelalter einen Status überregionaler Wichtigkeit erlangte. Nicht nur für Mittelalterfans ist es interessant zu wissen, dass das erste Ritterturnier hier 1127 veranstaltet wurde. Diese Tradition wurde daraufhin europaweit verbreitet.
Weltkulturerbe Würzburger Residenz
Aufgrund ihrer reichen Geschichte ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt eine Vielfalt an historischen Stätten bietet, die Menschen aus aller Welt anziehen. So gehört die Würzburger Residenz mit ihrem Hofgarten zu einer der wichtigsten Locations, die man sehen sollte. Allerdings handelt es sich hierbei um kein gewöhnliches Schloss, ein Fakt, der die UNESCO 1981 veranlasste, sie alserstes bayerisches Kulturdenkmal zum Weltkulturerbe zu erklären, so hält die UNESCO fest:
„Zwischen 1740 und 1770 ausgestattet und zwischen 1765 und 1780 mit prachtvollen Gärten versehen, wird die Würzburger Residenz als das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser betrachtet und veranschaulicht einen der strahlendsten Fürstenhöfe Europas. Sie ist einzigartig durch ihre Originalität, ihr ehrgeiziges Bauprogramm und die internationale Zusammensetzung des Baubüros.“
Würzburg war europaweit im Mittelalter eines der größten religiösen Zentren überhaupt. Dies spiegelt sich auch an den zahlreichen Gotteshäusern wider, die sich architektonisch über verschiedene Epochen erstrecken. Selten findet man in einer Stadt solch eine Vielfalt. So kann man die Hofkirche besuchen und den Wiener Barock in Bestform erleben, da es hier einen Raum gibt, der mit runden Formen so gestaltet wurde, dass die Symmetrie der Fassaden unberührt blieb. Wer sich für Architektur interessiert, sollte unbedingt auch die beeindruckende Festung Marienberg besuchen. Neben Weinreben, dem fürstlichen Garten und der Schlossanlage findet man hier ebenfalls eine Kirche im Zentrum der Festungsanlage. Noch größer ist allerdings der Würzburger Dom – eine Kathedrale, die das viertgrößte romanische Kirchengebäude Deutschlands darstellt und von 1040 bis 1075 erbaut wurde.
Innovative Ideen
Der Main stellt eine der wichtigsten Lebensadern der Stadt dar. Da man hier einen steigenden Tourismus verzeichnen kann, ist es nicht verwunderlich, dass auch immer mehr Besucher per Kreuzfahrtschiff in Würzburg anlegen. Dies hatte einen Casinobetreiber auf die Idee gebracht, ein Boot in ein schwimmendes Casino umzufunktionieren, mit einer Diskobar auf der unteren und einem chinesischen Restaurant auf der oberen Etage. Casinospiele wie Poker oder Blackjack sind längst ein Teil der Popkultur geworden, und Spielefans haben spätestens seit James Bond hohe Erwartungen – ein besonderes Ambiente ist daher ein Muss. Überhaupt ist Ideenreichtum und Innovationsstreben typisch für die Universitätsstadt Würzburg. So liegt in Würzburg der Ursprung vieler bahnbrechender und nützlicher Erfindungen: der Pizzakarton wurde hier entwickelt, genau wie Ansichtskarten, Gipsplatten und sogar die Schnellpresse wird mit der Stadt in Verbindung gebracht, da ihr Erfinder Gottlob Koenig in der Stadt lebte.
Die Stadt als Tourismusmagnet
Betrachtet man die Besonderheiten der Stadt, ist es nicht verwunderlich, dass es hier viele interessierte Besucher gibt. Doch abgesehen von Geschichte und innovativen Orten sollte man wissen, dass Unterfranken auch über eine der besten Weinregionen Deutschlands verfügt. Fränkischer Wein ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt bekannt und gilt als ein Aushängeschild deutschen Weines. Alleine nach Würzburg kamen bis September 2017 450.000 Touristen, die Besucherzahlen nach Unterfranken nehmen dabei immer weiter zu. Dies ist jedoch nicht nur dem Wein geschuldet, sondern auch dem Kulturenreichtum. So finden sich viele Ereignisse aus dem Showbusiness hier, die fast schon magisch anmuten. Darüber hinaus ist auch die Musikszene stark vertreten. Jedes Jahr gibt es in der Stadt mehr als 300 verschiedene Konzerte, so finden hier unter anderem die Würzburger Bachtage oder das Mozartfest Würzburg statt. Da es sich hier um Großevents handelt, gibt es auch dementsprechend verschiedene namhafte Förderer. Diese Sponsoren tragen dazu bei, dass die Festivals jährlich ein Erfolg werden können.
Wer also noch einen Kurzurlaub plant und nicht außer Landes fahren will, kann in Würzburg eine Fülle an Aktivitäten erleben.