Energiegetränke mit hohem Koffeingehalt sind beliebt wie nie und werden, vor allem von den jüngeren Bevölkerungsgruppen, in beunruhigend hohen Dosen konsumiert. Es gibt kaum einen Supermarkt, einen Getränkefachhandel oder eine Tankstelle, die nicht mindestens fünf verschiedene dieser Getränke in den Regalen stehen hat. Was der Konsument aber nicht mitbekommt, ist der andauernde Kampf der großen Firmen um Marktanteile. Jede der Firmen möchte vom aktuellen Trend profitieren und ein möglichst großes Stück vom Kuchen abhaben.
Einer aktuellen Studie der Europäischen Aufsicht für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge konsumieren Millionen von Jugendlichen in der EU zu viel Koffein und überschreiten somit die empfohlene Dosis von drei Milligramm Koffein pro Kilo Körpergewicht am Tag deutlich. Laut Foodwatch gelten in Deutschland 6,6 Prozent der Jugendlichen als „Hochverzehrer“ und überschreiten die Grenzwerte der EFSA. Als Nebenwirkungen, beziehungsweise Langzeitfolgen gelten Herz-Rhythmus-Störungen, Nierenversagen und Krampfanfälle. Allerdings sind vor allem die Langzeitfolgen noch nicht ausreichend erforscht und es fehlt somit an Beweisen, um die Bevölkerung aufzuklären oder ein Verbot der Abgabe an Minderjährige durchzusetzen. So werden Energiegetränke, trotz Warnungen führender Gesundheitsorganisationen, in der breiten Bevölkerung als ungefährlich angesehen. Die Gründe für den Konsum von Energiegetränken sind unterschiedlich. Viele greifen zu diesen Produkten um wacher zu sein, sich besser konzentrieren zu können oder die sportliche Leistung zu steigern. Allerdings ist diese Wirkung meist von kurzer Dauer und neueste, meist kleine Studien zeigen auf, dass die Gefahren überwiegen.
Red Bull und Monster kämpfen um die Vormachtstellung
Die Hersteller der süßen koffeinhaltigen Getränke zeigen sich unbeeindruckt und liefern sich einen harten Kampf um Marktanteile. Momentan liegt Red Bull mit einem Umsatz von 5,9 Milliarden Euro noch vorne und hat, vor allem in Europa, noch eine markbeherrschende Stellung. Die Firma des 71-jährigen Gründers Dietrich Mateschitz ist der Pionier unter den Energiegetränkemarken und konnte in den letzten Jahren, durch geschicktes Marketing, ihren Umsatz stetig steigern. Allerdings gibt es in den letzten Jahren deutliche Konkurrenz durch Monster Beverage, welche Red Bull die Vormachtstellung streitig machen will. So stieg 2014 der Getränkeriese Coca Cola mit 17 Prozent bei Monster ein, um eine Allianz zu bilden. Coca Cola, welches kein erfolgreiches Energiegetränk auf dem Markt hat, stärkte sich somit den Rücken und wirkte fallenden Absatzzahlen entgegen. Aber auch für Monster Beverage war dies ein lohnendes Geschäft, da sie seitdem vom hervorragenden Vertriebssystem von Coca Cola profitieren.
Gesundheit der Konsumenten wird vernachlässigt
Beim harten Kampf um möglichst hohen Profit gerät die Gesundheit der Kunden in den Hintergrund. So sind die Nebenwirkungen, die der Verzehr der Getränke mit sich bringt, weder auf den einzelnen Dosen der Firmen zu finden noch wird beim Marketing auf diese ausreichend Risiken hingewiesen. Da sie aber nicht zu vernachlässigen sind, ist jedem geraten, von übermäßigem Verzehr der einzelnen Getränke abzusehen.