Einige Menschen waren es einmal, andere sind es oder wollen es werden – glücklich. Was bedeutet Glück eigentlich und wie bekommt man es? Reichlich Geld auf dem Konto, ein schicker Neuwagen oder ein eigenes Ferienhaus machen vielleicht kurzzeitig glücklicher, aber nicht zwangsläufig dauerhaft glücklich. Denn wie Studien beweisen, sind es nicht die materiellen Dinge, die über Glück oder Unglück im Leben entscheiden.
Überall auf der Welt tun es Menschen jeden Tag, häufig auch ohne dass es ihnen bewusst ist – sie streben nach Glück. Sie lesen zum Beispiel ihr Monatshoroskop auf Internetportalen wie Questico.de und hoffen so, mehr über ihr persönliches Glück in naher Zukunft zu erfahren. Manche tragen auch Glücksbringer bei sich oder orientieren sich bei der Planung von Feiern und Terminen am Mondkalender. Zweifelsohne ist Glück etwas sehr Individuelles und hängt stark von den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen ab. Was aber ist das eigentlich, dieses Glück, nach dem alle ihr Leben lang streben?
Seit vielen Jahren widmet sich der Soziologe Ruut Veenhoven der Erforschung des Phänomens Glück und hat dafür eine einleuchtende Erklärung. Demnach sei Glück das Maß oder der Grad, in dem jemand mit der Qualität seines Lebens im Großen und Ganzen zufrieden ist. Glück ist also sozusagen das Maß, in dem man sein eigenes Leben mag. Der Soziologe ist zudem der festen Überzeugung, dass Glück sich in zwei Aspekten widerspiegelt. Zum einen macht es die Stimmung bzw. das Ausmaß aus, wie angenehm ein Mensch seine Gefühle wahrnimmt. Zum anderen kommt es auf die Zufriedenheit an, also die subjektive Einschätzung, ob die aktuelle persönliche Situation den eigenen Vorstellungen entspricht.
Was einen bestimmten Menschen wirklich glücklich macht, kann also niemand außer er selbst mit Sicherheit sagen. Und sogar er selbst weiß es häufig gar nicht so genau. Was in zahlreichen Studien aber mittlerweile belegt werden konnte: Geld macht bestimmt nicht glücklich. Bei der Auswertung der großangelegten „Happiness-Studie“ aus dem Jahr 2014 beispielsweise stellte sich heraus, dass materielle Dinge wie ein Haus und jegliche Statussymbole nicht nachhaltig glücklich machen. Soziale Kontakte, gemeinsame Erlebnisse bzw. persönliche Erfolgserlebnisse dagegen tragen deutlich mehr dazu bei, dass Menschen sich glücklich fühlen.
Der Glücklichmacher schlechthin ist laut der „Happiness-Studie“ aber die eigene Entscheidungsfreudigkeit. Wer sich ohne Mühe für eine Sache entscheiden kann, weiß häufig, was ihn glücklich macht, und entscheidet danach. Das sorgt für mehr Lebensfreude und Glücksgefühle. Wer langfristig glücklich sein will, sollte seine eigenen Ziele, Bedürfnisse und Werte genau ausmachen und sich stärker darauf fokussieren. Und immer daran denken: Man kann nicht alles im Leben haben. Aber vielleicht braucht man es ja auch gar nicht, um richtig glücklich zu sein.
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