Fitness-Tracker sind derzeit stark im Trend. Immer mehr Menschen messen Ihre Schrittanzahl, die täglich zurückgelegte Entfernung, verbrauchte Kalorien oder einfach Ihre Herzfrequenz. Dahinter steht der Wunsch, die Kontrolle zu behalten und durch Anpassen des Verhaltens den eigenen Fitnesszustand verbessern zu können. Allerdings baut dieser Wunsch auf einer trügerischen Datengenauigkeit auf.

Stiftung Warentest hat Fitness-Tracker begutachtet

In einem aktuellen Test von zwölf Fitness-Trackern kommen die Experten von Stiftung Warentest zu dem Schluss, dass viele Geräte ungenaue Messdaten liefern. Wer sich also auf gemessene Herzfrequenzen oder Pulsdaten verlässt, kann schnell auf Sand bauen. Stiftung Warentest sieht in den gesammelten Daten eher einen Richtwert, mit dem die Nutzer einen allgemeinen Fitnesstrend ablesen können. Eine verlässliche Datenquelle bieten die Messwerte jedoch in den meisten Fällen nicht.

Zwei Testsieger von Garmin

Zehn von zwölf getesteten Geräten brachten immerhin annähernd akzeptable Werte. Diese sollten sich grundsätzlich durch das Einstellen einer individuellen Schrittlänge optimieren lassen. Allerdings gelingt dies bei vier Geräten mit einer solchen Funktion nur bei den Fitness-Trackern vivofit und vivosmart von Garmin. Beide Geräte lieferten nach einer individuellen Anpassung deutlich bessere Werte. Die Garmin-Tracker haben die Tester beide insgesamt mit „gut“ bewertet. Die individuelle Schrittlänge ist u. a. besonders wichtig, um den Kalorienverbrauch oder eine zurückgelegte Laufstrecke zu errechnen. Beim Radfahren und Schwimmen dagegen versagten alle zwölf getesteten Geräte mehr oder weniger stark. Immerhin lieferten beim Radfahren zwei insgesamt „befriedigend“ bewertete Fitness-Tracker Dank des eingebauten GPS akzeptable Ergebnisse: das Samsung Gear Fit und das Mio Fuse.

Tipp für Einsteiger: Xiaomi Mi Band

Eine Überraschung brachte der Test des Xiaomi Mi Band. Das insgesamt mit „befriedigend“ bewertetet Tracker-Gerät kostet im Handel nur rund 25 Euro und liegt damit deutlich unter dem Preis der Konkurrenz. Dennoch war die Schrittzählung relativ genau. Abwertungen gab es für das fehlende Display und die Bedienungsanleitung. Der Xiaomi Mi Band Fitness-Tracker ist ein Tipp für Self-Tracker, also für Menschen, die nur eine grobe Datenübersicht benötigen.

Auch fitnessarmband.eu hat getestet

Einen weiteren Test liefert das Portal fitnessarmband.eu. Dort haben die Tester passende Fitness-Tracker für jeden Anspruch unter die Lupe genommen. Der Gesamtsieger ist der Fitness-Tracker Garmin vivofit 2, der im Handel rund 100 Euro kostet und ein Nachfolger des von Stiftung Warentest mit „gut“ bewerteten Modells ist. Allerdings bieten die Experten noch zwei weitere Tipps. Preis-Tipp ist der Tracker-Klassiker Polar Loop. Für ca. 69 Euro gibt es ein gutes Fitnessarmband mit umfangreichen Funktionen. Einsteiger-Tipp ist der Tracker Jawbone UP Move. Das Gerät bietet für knapp 45 Euro alle wesentlichen Funktionen, die über eine sehr gut strukturierte App organisierbar sind. Auf der Webseite finden Interessierte außerdem neben jeder Menge Informationen weitere Empfehlungen für Einsteiger, Freizeitsportler, ambitionierte Sportler und Leistungssportler.

Ohne Apps läuft nicht viel

Es gibt zwar einige Fitness-Tracker, die ohne App funktionieren. Aber den vollen Leistungsumfang bekommen die Tracker erst durch die Apps. Eine grafische Aufbereitung von Daten, die Archivierung von Messwerten und das Abgleichen von Trainingsplänen mit den tatsächlichen Resultaten sind erst per Software möglich. Dazu ist es erforderlich, die Daten rechtzeitig vom Armband zum Smartphone zu übermitteln. Allerding sollten Nutzer aufmerksam die Nutzungsbedingungen lesen. Einige Hersteller sind sehr wissbegierig und sammeln die Messwert in Kombination mit den persönlichen Daten auf Cloud-Speicherplätzen. Nur auf dem ersten Blick ist dies unproblematisch. Denn die Verknüpfung von faktisch medizinischen Daten mit Name, Größe und Gewicht kann Begehrlichkeiten wecken, wie unter anderem Vorstöße einzelner privater Krankenkassen zeigen. Kein Nutzer kann sicher sein, dass seine Daten dauerhaft unter Verschluss bleiben, wenn diese erst einmal in einer Cloud beim Gerätehersteller sind.

Fitness-Tracker kaufen? Darauf achten!

Ein Fitness-Tracker soll bestimmte Funktionen erfüllen. Die Anforderungen unterscheiden sich dabei von Nutzer zu Nutzer. Dem einen reichen Kalorienzähler und Schrittanzahl. Andere möchten eine grafische Aufbereitung oder eine akustische Erinnerung an Trainingsziele. Schöngeister möchten einen Fitness-Tracker mit mehr technische Details wie eine Verknüpfung zum MP3-Player, Touchscreen, GPS o. Ä. Darüber hinaus gibt es aber ein paar Details, auf die jeder Käufer achten sollte. Es beginnt mit dem Akku. Die meisten Tracker laufen ohne Aufladen mehrere Tage. Mit einem Farbdisplay und vielen Funktionen steigt aber die Anforderung an die Energiequelle. Die Akkulaufzeit ist daher ein wesentlicher Grund für einen Kaufentscheid. Ähnliches gilt für den Tragekomfort. Das Armband sollte optimal sitzen, denn der Fitness-Tracker wird nicht abgelegt. Zu enge Armbänder schmerzen, zu lockere sind auf Dauer nervend. Da das Messgerät praktisch nonstop am Handgelenk sitzt, sollte es idealerweise ein ansprechendes Design haben. Weitere Punkte sind wasserfeste Displays für Schwimmfans und natürlich nicht zuletzt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Bilder: Garmin.com
I-vista / pixelio.de

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