Deutschland ist bekannt dafür, eine Hochburg alter Traditionen zu sein. Ob nun alte Handwerkszunften, die heute noch Bestand haben, die bayrische Feierkultur oder schlichtweg die Kunst des Bierbrauens − die Tradition koexistiert hierzulande so gut wie kaum irgendwo anders neben dem ständigen Fortschreiten auf technologischer und sozialer Ebene.
Kein Wunder also, dass sich Lotto als Jahrhunderte altes Spiel dort bestens einreiht und in Deutschland einen seiner besten Standorte findet. Mit Wurzeln im frühen Mittelalter und einer konstanten Popularität durch diverse Epochen der Geschichte hinweg, die in einem Beliebtheitshoch in der heutigen Zeit endet, gibt es kaum Grund, sich um die Zukunft des Zahlenspiels zu sorgen.
Lotto beliebter als je zuvor
Heute ist Lotto eine wahre Instanz. Laut neusten Statistiken nahm in den letzten Jahren rund ein Drittel der spielberechtigten Bevölkerung am Glücksspiel teil. Dabei gibt fast die Hälfte der regelmäßigen Spieler an, dass das altbewährte 6 aus 49 für sie den Einstieg in das Spielen darstellte.
Nur wenige dieser Spieler werden wohl jemals einen großen Jackpot gewinnen. Jedoch ist dies erst vor einem Monat einem Mann aus Esslingen gelungen, der satte 15 Millionen einstreichen konnte. Bei solchen Gewinnsummen wundert es auch nicht, dass die staatlichen Lottogesellschaften in Deutschland im letzten Jahr erst sieben Milliarden Euro an Umsatz generieren konnten. Dem tut auch die wachsende Beliebtheit der Online-Casinos keinen Abbruch, auch dort gab es erst kürzlich eine glückliche Jackpot-Gewinnerin aus Deutschland bei Mr. Green. Mehr und mehr wachsen die digitalen Casinos zu einer Konkurrenz für die Lotto-Industrie heran. Ob und in welchem Ausmaß das der Lotto-Industrie zusetzt, werden die nächsten Jahre zeigen, aber bislang scheint es in beiden Lagern nur Gewinner zu geben.
Die vorhin erwähnten konstanten und unverwüstlich erscheinenden Zahlen machen schon einen starken Eindruck, der verdeutlicht, wie groß Lotto tatsächlich ist. Selbst vielen Glücksspielaffinen ist oftmals die wirtschaftliche Tragweite, die man im Bezug auf das Vorwort wieder als bestens zu Deutschland passend betiteln kann, nicht bekannt.
Wirtschaftsfaktor Lotto
Mit sieben Milliarden Euro Umsatz fährt die Lotto-Industrie eine hohe rohe Wirtschaftskraft auf. Die Hälfte dieses Umsatzes geht jedoch immer zurück zu den Spielern, was eine für Glücksspiele hohe Gewinnausschüttung ist. Es sind die restlichen 50 Prozent, die einen flächendeckenden Einfluss haben. 23 Prozent, also fast ein Viertel des Gesamtumsatzes, fließt in die Budgets von sogenannten Zweckerträgen. Das sind gemeinnützige Zwecke, wie unter anderem Sportförderung und Jugendarbeit, die zuvor vom jeweiligen Bundesland festgelegt werden. Neben einem Einfluss auf die Wirtschaft wird somit auch das Soziale positiv beeinflusst. Weitere 17 Prozent fließen in die Kassen der einzelnen Länder. Die separaten Annahmestellen sind mit rund 8 Prozent auch noch gut dabei. Der Rest, also knapp 3 Prozent, geht für die Finanzierung der Verwaltung der Lotteriegesellschaften drauf. Alles in allem hängen ungefähr 100.000 Arbeitsplätze an den staatlichen Lottogesellschaften allein, was die unabhängigen Unternehmen noch gar nicht einrechnet.
„Lotto“ (CC BY 2.0) by steffenz
Auch in Sachen Anbieter-Verantwortung hat sich Lotto in Deutschland weiterentwickelt. Die Lotto-Unternehmen betreiben heutzutage flächendeckende Kampagnen für die Vermittlung des verantwortungsvollen Spielens und bieten weitere Maßnahmen an, die effektiv vor dem entwickeln von Suchtverhalten schützen und bei der Behandlung helfen. Neben einem moralischen Pluspunkt für die Lotto-Industrie wird dadurch vor allem gewährleistet, dass auch zukünftige Spieler, die sich an dem traditionsreichen Glücksspiel probieren wollen, gut aufegeklärt sind. Somit kann man sich beim nächsten Gang in den Lottoladen noch ein bisschen entspannter fühlen, was schließlich allen Spielern zu Gute kommt.