Die Kraft der Gedanken ist nicht zu unterschätzen. Wer positiv denkt, dem geht es besser als jemandem, der stets pessimistisch ist. Doch woran liegt das und was können unsere Gedanken alles bewirken?
Es gibt viele spirituelle Techniken, die sich nicht erklären lassen: Telekinese etwa, bei der Gegenstände durch reine Gedankenkraft bewegt werden, oder Telepathie, eine Form der übersinnlichen Kommunikation, wie hier bei Questico erklärt. In Würzburg macht die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V. sogar regelmäßig einen Psi-Test, um Beweise für paranormale Fähigkeiten zu finden. Manche mögen dem keinen Glauben schenken, doch Wissenschaftler haben längst bewiesen, dass unsere Gedanken einen großen Einfluss haben. „Es ist alles Kopfarbeit“, hört man oft in Motivationstrainings oder in Pressekonferenzen, wenn Leistungssportler davon berichten, wie sie über sich hinaus gewachsen sind. Sie haben das geschafft, weil sie fest an das Ziel geglaubt haben. Gedanken können uns so stark prägen, dass aus reiner Vorstellung Realität werden kann.
Im Hintergrund arbeitet das Unterbewusstsein
Täglich schießen um die 70.000 Gedanken durch unseren Kopf, die meisten davon unbewusst. Wenn wir beispielsweise einen Text lesen, dann verarbeiten wir nicht nur den Inhalt. Unbewusst fragen wir uns, ob wir den Text schon kennen, ob er interessant ist, was der Inhalt für das weitere Leben bedeutet, ob wir folglich etwas ändern oder tun müssen. Diese unbewussten Gedanken sind durch Erfahrung und Erlernen geprägt. Sie bringen uns dazu, dass wir uns auf die für uns typische Art verhalten und auf Situationen reagieren, wie wir es eben tun.
Das vielleicht bekannteste Beispiel, wie Gedanken uns beeinflussen, ist der Placebo-Effekt. Wer sich krank fühlt und zum Arzt geht, hat eine bestimmte Erwartungshaltung. Meist möchte man ein Mittel, das einem hilft, gesund zu werden. Manchmal verschreibt einem der Arzt Medikamente, die keine Wirkung haben. Aber allein durch die Einnahme und den Glauben daran, dass es uns nun besser gehen wird, werden wir gesund. Das ist deshalb möglich, weil unser Gehirn Signale an den Körper sendet und dieser daraufhin bestimmte Hormone produziert. Wer an die Heilung glaubt, gibt Gehirn und Körper den Impuls, den Heilungsprozess anzukurbeln. Das funktioniert auch mit Gefühlen: Wer viele positive Gedanken hat, regt die Produktion von Glückshormonen an und weckt damit auch viele positive Sinnesempfindungen – die Person ist glücklicher.
Gedanken beeinflussen unser Handeln
Unsere Gedanken beeinflussen aber nicht nur Gefühle, sondern auch das Handeln. Wie eingangs erwähnt, festigen wir unsere unbewussten Gedanken durch Erfahrung und Lernprozesse. Wer häufig Situationen erlebt hat, in denen er sich an Feuer verbrannt hat, begegnet Feuer automatisch vorsichtiger. Wer häufig schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht hat, ist misstrauisch. Einmal gefestigte Gedankenprozesse, die das Unterbewusstsein in ähnlichen Situationen automatisch abfeuert, sind jedoch nicht starr. Man kann seine Gedanken bewusst ändern und dadurch sein Handeln und mitunter sein Leben verändern. In Fachkreisen vergleicht man diesen Prozess auch mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung.
Ein Beispiel: Wer sich unbedingt verlieben möchte, wird das vermutlich auch tun. Wer nämlich glaubt, dass jede Person ein potenzieller Liebespartner sein könnte, ist automatisch aufgeschlossener. Die aufgeschlossene Art führt beim Gegenüber dazu, ebenfalls freundlich und offen zu sein. Die Chance steigt, dass man sich sympathisch findet. Man sieht zudem eher die positiven Merkmale des Gegenübers. Bei so viel Sympathie regt man das Gehirn an, die Glückshormonproduktion ordentlich anzukurbeln – das Verlieben ist fast schon vorprogrammiert.
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